[Climax] Weitere Rahmen-Details
Hallo, auch die Längsseiten des Climax-Rahmens sind nun fertig zugerüstet.
Doch fangen wir erstmal im inneren des Rahmens an. Zur Montage der Handpumpe wollte ich zwei Ausfräsungen in den Maschinenträgern vornehmen und die Querbalken für die Drehgestelle mußten noch bearbeitet werden, um die Drehgestelle später befestigen zu können. Hierzu wurde der Rahmen auf meiner kleinen Fräse aufgespannt, was schon etwas abenteuerlich aussah, aber sehr gut funktioniert hat.
Bleiben wir noch kurz auf der Innenseite. Hier habe ich noch das Sprengwerk (Truss Rods) eingebaut. Interessant finde ich, daß diese Spannstangen oberhalb (!) der Maschinenträger verlaufen und nicht darunter. Evtl. wurde dies bewußt so von der Climax MFG Co. gebaut um die Dampfmaschine leichter nach unten herausnehmen zu können?
Wie beim Original ist die Spannstange in der Mitte geteilt. Parallel zu diesen Arbeiten wurden die Rungentaschen abgenommen, lackiert und wieder montiert.
Nun kommen wir zur Aussenseite. Hier waren zunächst ein paar Schrauben zu platzieren, welche im Original den Rahmen zusammenhalten. Im Modell sind nur Attrappen verbaut, da ich den Platz innen später für die Technik benötige. Mehr dazu später.
Ein besonderes Highlight wurde dann die Beschriftung. Hierzu habe ich mir aus Abklebeband Schablonen gelasert. Diese konnten mittels Transferfilm auf den Holzrahmen übertragen werden und die Beschriftung wurde dann mit der Airbrush lackiert. Die Schriftgrößen sind 12 und 8mm und die Konturen gestochen scharf.
Damit blieb noch ein letztes typisches Detail offen, die Aufstiege zum Führerstand. Viele Class A hatten hier ein Holzbrett oder ähnliches montiert, aber manches Werksfoto zeigte hier eine Climax-typische Bauform die ich gerne im Modell umsetzen wollte.
Die besondere Herausforderung lag hier in der Herstellung. Die Halter wurden aus Flach- und Rundmaterial aufgebaut, die Tritte aus 2mm Messingblech und Rundmessing. Die Einzelteile wurden hartgelötet und dann mit Madenschrauben auf den Haltern in Position gebracht (zusätzlich mit Loctite gesichert).
Noch schnell Farbe drauf und dann am Rahmen montiert ist der Rahmen nun fertig ausgestaltet. Was als nächstes kommt ist der „Innenausbau“ mit zusätzlichenTrägern für den Kessel und vorallem Zusatzgewichten. Die grauen Haltewinkel für die Gewichte sind bereits eingebaut.
Grüße, Gerd
[Climax] Details für die Pufferbohlen
Guten Morgen,
weiter geht’s mit dem Detail-Kram an den Pufferbohlen und gleich zu Beginn mit einem der schwierigeren Teile, den Push-Pole-Pockets. In diese Taschen werden dicke Rundhölzer eingelegt um Wagen auf Parallelgleisen zu verschieben und sind an fast allen US-Fahrzeugen der damaligen Zeit zu finden.
In die Grundplatten aus 2mm Messingblech habe ich im 13° Winkel ein 18mm Loch gebohrt. Die Taschen selbst sind aus 18mm Rundmessing hergestellt. Für die Kontur habe ich einen 14mm Fräse neu angeschliffen und die Taschen auf der Drehbank mit dem Reitstock gebohrt.
Die Taschen und Platten wurden dann mit Silberlot verlötet, die Erhebung für das Spannwerk anschließend mit Weichlot aufgelötet.
Nach dem Fräsen der umlaufenden Fase waren die Teile fertig.
Weiter geht’s mit den Kupplungen. Diese sind aus einer Grundplatte und einem Stück 30x20er Stahl hergestellt worden. Die Taschen wurden zunächst ausgefräst und dann von der Rückseite auf die Grundplatte geschraubt.
Für die Rangiertritte wurden Bügel aus 10×3 Flacheisen gebogen und Buchenholzleisten passend zum Rahmen eingefärbt.
Die neuen Teile wurden dann sandgestrahlt und lackiert. Als nächtes werden die Längsträger noch detailiert bevor es dann auf der Innenseite des Rahmens weiter geht.
Grüße, Gerd
[Climax] Bremsgestänge
Wie schon angekündigt sollen die Drehgestelle mit einer funktionsfähigen Bremsanlage ausgerüstet werden. Diese wird später per Handhebel (oder Kurbel) betätigt werden.
Los geht es mit den Balken für die Bremsklötze. Die wurden aus Buchenholz auf der Fräse hergestellt.
Die Bremsschuhe selbst habe ich in PA12 3D-drucken lassen. Solche verwende ich auch an meinen Wagen und bin damit sehr zufrieden.
Die Bremstraversen werden mit Hängeeisen am Drehgestell befestigt…
…für deren oberes Lager besondere Teile benötigt wurden. Dazu habe ich Strangrohlinge aus 8mm Rundstahl und 2×10 Flachstahl hergestellt. Die Teile wurden hart verlötet. Nach dem Bohren konnten so die 7mm langen Halter mit der Kreissäge abgetrennt werden.
Es macht schon einen deutlichen Unterschied nun mit den Bremsen am Drehgestell. Natürlich wurden beide Drehgestelle bereits mit den Bremsen ausgerüstet und auch das Bremsgestänge ist schon eingebaut. Der Versatz ist nötig, da in der Mitte später der Antrieb mittels Kardanwelle verläuft.
Soweit mal für den Moment. Als nächstes steht nun der Rahmen auf dem Programm. Da fehlen auch noch viele viele Teile… und ganz besonders -> Gewicht
Grüße, Gerd
[Climax] Umspuren der Drehgestelle
Die erste Aufgabe an der Climax war es die Spurweite anzupassen. In den USA wird anstelle von 5″ auf 4.75″ Spurweite gefahren (120mm). Dies entspricht in etwa der dort gängigen 3′-Spur im Maßstab 1:8 und passt somit zu den 1:8 Regelspurzügen auf 7.25/7.5″ Spurweite.
Zum Glück hatte Henner das Umspuren vorgesehen so daß in den Drehgestellen genügend Platz vorhanden ist. Die Drehgestelle wurden also zerlegt und die Radscheiben gelöst. Diese waren nur mit Loctite aufgeklebt.
Da es auf der Achse keinen Bund gibt der die Spurweite nach innen hin definiert habe ich kurzer Hand Rohrhülsen gefertigt und aufgeschoben. Die Radscheiben wurden danach wieder mit Loctite aufgesetzt. Für den Kraftschluß sorgt zusätzlich eine „Gerdsche Keilnut“, eine 3mm Querbohrung mit Paßstift, der in eine Nut im Rad greift.
Da das Drehgestell schon mal zerlegt war wurden auch die Nadellager in den Achslagergehäusen getauscht. Hier habe ich nun IGUS-Buchsen eingebaut, welche wartungsfrei sind. Mit Nadellagern und ungehärteter Achse habe ich bei der Shay schon schlechte Erfahrungen gesammelt. Die Lager ließen sich zum Glück einfach aus- und einpressen.
Das dritte Bild oben zeigt den Unterschied in der Spurweite von 6mm. Die Maße der Achsen entsprechen nun der DBC-D-Norm. Man sieht hier auch nochmal schön die Climax-Zahnräder die für diese Bauart so typisch sind. Diese Zahnräder sind im 3D-Druck-Verfahren hergestellt worden.
Bevor es wieder an den Zusammenbau der Drehgestellt geht wird noch die Bremsanlage nachgebildet. Darüber berichte ich dann nächstes Wochenende.
Grüße, Gerd
Ein unerwartetes neues Lokbauprojekt für 5″-Spur
Hallo,
ich hätte nicht gedacht nochmal eine Echtdampflok für 5″-Gleis zu bauen… Aber manche Dinge ereignen sich und da fällt es schwer nein zu sagen ;-)
2014 hat Henner Meinhold in den USA mit dem Bau einer Class A Climax für 4.75″ Spurweite im Maßstab 1:8 begonnen und darüber unter anderem im Buntbahn-Forum berichtet. Mittlerweile hat er sich wieder mehr auf die kleineren Spuren fokusiert und suchte schon länger nach jemandem, der die Climax übernehmen und fertigbauen könnte.
Da Henner mittlerweile nach Deutschland gezogen war ergab sich die Gelegenheit die Teile vor Ort zu begutachten und am Ende wurde alles eingepackt und in das neue Heimat-BW überstellt.
Hier erfolgte eine erste Sichtung der Komponenten. Die Drehgestelle sind Antriebstechnisch fertig gebaut, ebenso der Rahmen und die Dampfmaschine (Stuart D10). Dazu kommen Holzteile für die Aufbauten und ein Stehkessel aus Kupfer für Kohlefeuerung und ein wenig Zubehör. Ein besonderes Highlight sind die Climax-typischen tangential-verzahnten Kegelräder auf den Achsen. Dank dieser Zahnräder können sich die Antriebswelle und Radachse in zwei Ebenen kreuzen, was bei normalen Kegelrädern nicht möglich ist.
Alles in allem ein guter Start und wer diese Loks kennt dem fällt auf, daß da eig nicht mehr viel fehlt bis zur Fertigstellung… Doch da wird noch einiges an Arbeit rein fließen bis die Lok erstmals unter Dampf aus eigener Kraft fahren kann.
Beim letzten Besuch in KA hatte ich die Lok dann schomal eingepackt um sie neben meine Shay zu stellen für einen Größenvergleich. 1:8 vs 1:7,2 macht schon einen Unterschied, aber so ganz verkehrt sieht es nicht aus. Die Climax wirkt recht schmal, was aber auch daran liegt dass die Shay zu breit ist.
Erster Ansatz war die Lok in den Bestand der Racoon River Tramway aufzunehmen…. aber evtl. baue ich sie doch im Maßstab 1:8 fertig mit ein paar passenden kleinen Wägelchen dazu. Mal sehen.
Grüße, Gerd