[MLC] Bremsgestänge und Endmontage
Hallo Waldbahnfreunde,
heute kommt nun der letzte Teil des Bremseneinbaus. Nachdem ich die Bremstraversen eingebaut hatte wurden mit Hilfe von Gewindestangen die nötigen und passenden Längen für das verbindende Bremsgestänge ermittelt. Die fertigen Zugstangen wurden dann aus 4mm Rundstahl gefertigt und an den Enden mit Gabelköpfen versehen.
Die Kraft von der Bremsspindel wird über die Kette auf die erste Zugstange geleitet, welche die hintere Traverse gegen das Rad zieht. Der Umlenkhebel ist dabei so ausgelegt, daß er zeitgleich über die untere Zugstange auch die vordere Traverse in Gegenrichtung an die Räder zieht. Wichtig ist hierbei ein Bremsen „auf Zug“ und nicht auf Druck, um eine gute und sichere Bremsleistung zu erhalten. Der Umlenkhebel der vorderen Bremstraverse ist oben am Rahmen in einem festen Gegenlager gelagert. Die kleine Zugfeder nahe der Kette hilft beim Lösen der Bremse, daß die Bremsbacken nicht an den Rädern schleifen und die Bremse weitmöglichst geöffnet ist. Das letzte Bild zeigt die Kleinteile für die Bremsspindeln in der finalen Ausführung.
Hier zunächst noch drei Bilder während der Erprobungsphase. Auch mit nur einem gebremsten Drehgestell hält der Wagen sicher auf der Steigung, sogar bei schwerer Last. Er kann auch unter Last gebremst werden wie wir später noch sehen werden.
In der finalen Ausführung wurden die Bremsspindeln mit einem Vierkant versehen. Dieser wird bei Verwendung der sogenannten „Hickeys“ benötigt, einem großen 4-kant-Schlüssel zum Setzen und Lösen der Bremsen bei Disconnects, bei denen keinen Handbremsräder montiert waren. Da ich meine Disconnects (zur Zeit) nur als Drehgestelle unter Wagen verwende, war es mir wichtig die typische Flachwagen-Optik zu erhalten. Von daher habe ich je Wagen eine passende Handbremsspindel mit Bremsrad angefertigt, die über ein kurzes Gewinde und Sicherungsring in die eigentliche Bremsspindel eingeschraubt werden kann. Das System hat sich bisher bewährt. Für den Transport können die Bremsräder abgenommen werden und falls ich doch mal wieder auf Disconnect-Betrieb umstelle, kann ich mit einem entsprechenden Hickey die Bremsen betätigen.
Wie so oft habe ich auch bei diesem Projekt die Serienfertigung genutzt und jedes Bauteil gleich in der benötigten Gesamtzahl angefertigt, in diesem Fall 13 Sätze, da ich neben den Disconnects auf meinen Caboose mit dieser Bremse ausgerüstet habe. Der Caboose verfügte zwar bereits über eine ähnliche Bremse, aber bei weitem nicht so schön detailiert.
Und nun die spannende Frage, was kann diese Bremse eigentlich? Dazu habe ich euch ein kleines Video gebastelt. Das Gefälle beträgt in diesem Clip 4%.
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Damit wäre nun der große Waggon-Umbau bei meiner Moody Lumber für’s erste erledigt. Alle Wagen sind für den Maßstab von 1:7,2 adaptiert und mit Bremsen und anderen Details ausgerüstet worden. Nun fehlt nur noch die Instandsetzung der Shay, dann wäre mein gesamter 5″-Fuhrpark wieder einsatzbereit.
Grüße, Gerd
Hallo Gerd
Ich bin immer wieder begeistert und überrascht von all Deinen Beiträgen. Du betreibst Dein Hobby mit absoluter Leidenschaft. Sowas spürt man heraus.
So hat mich auch Deine Nachrüstung der Bremsen sehr beeindruckt. Was ich in diesem Zusammenhang noch nicht so recht nachvollziehen kann, ist die Übertragung der Kraft von der Kette auf die Bremsspindel. Wäre es möglich, dass Du da noch ein Foto posten könntest?
Mit freundlichem Gruss
Whow, Gerd,
das Video ist einfach nur beeindruckend! Vor Allem die Feinfühligkeit, mit der Du die Bremskraft dosieren kannst zeigt, wie präzise Du gearbeitet hast.
Respekt und herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Abschluss dieses Projekts! :-)
Beste Grüße,
Frédéric
Tolle Funktionsprobe -gefällt mir sehr gut und die Ausführung der Bremsen ist wirklich toll- Chapeau Chapeau!