BCRR – Wartungsarbeiten an der großen Shay
Beim Echtdampf-Hallentreffen im Januar zeigten sich an der Shay kleinere Probleme, welche ich nun angefangen habe zu beseitigen. Dazu wurde die Werkbank frei geräumt und die Lok mit dem Hebezug auf den Tisch gehoben.
Als erstes kümmerte ich mich um das Wasserventil für den Injektor, welches zuletzt dazu neigte nach unten zu rutschen und so aus der Spindelglocke und nicht mehr betätigt werden konnte. Abhilfe schafft hier ein kleiner Messingwinkel der an den Rahmen geschraubt wurde und das Ventil so nun oben hält. Nach dem Foto habe ich noch etwas schwarze Farbe drüber gesprüht.
Nächste Baustelle war die Seilwinde oder besser gesagt, die Befestigungsschrauben, mit denen ich die einzelnen Baugruppen auf der Holzplatte verschraubt hatte. In Ermangelung kurzer Schrauben hatte ich 3mm Schrauben verwendet anstatt 4mm Schrauben. Durch das große Spiel konnten sich die Baugruppen und Lager verschieben, was zu Problemen im Getriebe führte. Dabei habe ich dann auch festgestellt, daß einige Lager etwas ausgeschlagen sind. Diese habe ich damals aus einfachem Messing gemacht, da ich gar nicht so genau wußte, ob die Seilwinde überhaupt wie geplant funktionieren würde. Sollte der Verschleiß noch deutlich größer werden, werde ich wohl einen Neubau in Betracht ziehen und daher vorerst alles so belassen.
Letzter Punkt auf der Liste war das Isolieren der Dampfleitungen zur Dampfmaschine und zur Pfeife. Die langen dünnwandigen Rohrleitungen lassen den Dampf rasch abkühlen und das so entstehende Kondenswasser beeinträchtigt natürlich auch die angeschlossenen Verbraucher. Ich habe die Rohrleitungen demontiert und mit 2 Lagen Häkelgarn umwickelt, welches abschließend eine Tiefenmassage mit schwarzer Abtönfarbe erhält. Da ich den Dreh dann irgendwann raus hatte habe ich auch die Leitungen der Dampfbremse isoliert und die Zuleitung zum Injektor.
Etwas mehr Aufwand war der Ausbau der Bläserleitung auf der Lokführerseite, da diese hinter dem hinteren Kesselfuß eingeklemmt ist. Zur Demontage mußte ich die Dampfmaschine lösen. Da ich bei der Begutachtung festgestellt hatte daß sich die Kesselschuhe ohnehin etwas gelöst hatten konnte dies bei dieser Aktion gleich mit erledigt werden.
Alles in allem waren die Wartungsarbeiten in gut 6 Stunden erledigt und die Lok wieder zusammen gebaut. Der nächste Fahrtag wird zeigen, ob sich die Arbeit gelohnt hat und der Dampf weniger Wasser mit sich führt.