[WSLC] Neues altes Thema aber neuer alter Ansatz
Hallo Waldbahnfreunde,
meine Vorliebe für Shay-Lokomotiven wurde vor rund 30 Jahren durch einen Artikel über die Yosemite Mountain Sugar Pine Railroad in einer Ausgabe der LGB-Depesche geweckt. Über die noch heute dort im Einsatz stehenden Lokomotiven kam ich zu einer der wohl bekanntesten Schmalspur-Waldbahnen in den USA, der West Side Lumber Company.
Vor rund 18 Jahren habe ich mich schomal an einer Modellumsetzung versucht. Damals wählte ich Nenngröße N und adaptierte die Fahrzeuge auf Regelspur, behielt dabei aber die Proportionen so weit möglich ein. Wichtig war mir dabei das markante Aussehen der Fahrzeuge zu projizieren.
Lange Rede, kurzer Schluß: ein altes Thema bekommt eine Neuauflage und ebenfalls neu ist der alte Ansatz „Gut aussehen soll es und Spaß machen“.
Die passende Lok hatte ich ja bereits und war die letzten 4 Jahre als Louise Valley #6 im Einsatz. Nun ist sie wieder in ihrem originalen Farbkleid unterwegs. Mehr dazu demnächst :-)
Grüße, Gerd
Gedanken eines Waldbahners…
Hallo Waldbahn-Freunde,
neulich habe ich den Disney-Fillm „Soul“ gesehen. Es geht im tieferen Sinn um die Frage und Grätsche zwischen Funke, Leidenschaft, Sinn und Obsession.
Modellbahn wurde mir in die Wiege gelegt, so heißt es oft. Natürlich war es nicht unwahrscheinlich, wenn der Vater schon Eisenbahn-interessiert ist. Mit 6 Jahren bekam ich eine LGB zu Weihnachten, welche mich stark prägen sollte.
Schon bald folgte der erste Eigenbau. Aus Hartfaserplatte, Wellpappe und Heißkleber baute ich mir einen 4-achsigen Personenwagen. Die Fenster mit Wasserfarbe aufgemalt legte dieser Wagen (leider gibt es kein Foto von dem Modell) den Grundstein für spätere Werke. Als Teenie baute ich dann meinen Berninabahn-Triebwagen als Eigenbau aus Holz. Ein weiterer wichtiger Meilenstein hin zum Modellbauer.
Parallel dazu entstanden die ersten provisorischen Gartenbahn und es wurde gefahren, was man hatte und einem gerade Freude bereitete. Das Taschengeld erlaubte keine Ganzzüge nach Vorbild und meistens waren die Playmobil-Wagen eben doch erschwinglicher. Es wurde umbeschriftet und Geschichten erfunden um alles irgendwie in einem plausiblen Rahmen zu drücken. Aber das Wichtigste war, ich hatte Freude an meiner großen Eisenbahn.
Als der Funke für die Waldbahn zündete verschob sich mein Interessensgebiet und ich fing an mich mehr in dieses besondere Thema einzuarbeiten. Wie Alice im Wunderland ging es immer tiefer in den Kaninchenbau und mit jedem Buch, jedem Bericht und jedem Detail wuchs auch der Ansporn: Wenn man schon die Modelle selber baut, dann doch bitte richtig, maßstäblich, vorbildtreu… Und genau da begann ich mich zu verlieren:
- West Side Lumber Company? Ein Halbzug hatte 19 Wagen. Wie soll man daß in einen Garten bekommen? Das wäre in 1:20,3 ja unvorstellbar (über 10m).
- US-Waldbahn und Caboose? Das gabs es doch nur extrem selten und war nie Vorschrift.
- Rumänische Waldbahn? Die Moldovita-Wagen sind schon toll, aber deren Resita-Lok war ja nur Reserve-Maschine, dann kann ich die ja nicht immer einsetzen, da doch die Krauss die Hauptlok war.
- Brigadelok in H0e? Die ist ja viel größer als 1:87 und solche Loks gab es ja gar nicht für 750mm Spurweite.
- usw…
Aus Besessenheit, das Waldbahnthema so vorbildgenau umzusetzen wie möglich, wollte ich immer mehr und habe dabei völlig vergessen, worum es geht.
Waldbahnen, US-Waldbahnen im Besonderen, haben in den letzten 30 Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Kaum eine Modellbahnausstellung, auf der keine Waldbahn-Anlage vertreten ist. Und oft stand ich kopfschüttelnd da und habe mich an vielen Kleinigkeiten gestört. Man kann doch nicht einfach einen Rio Grande Kühlwagen an eine Shay in Kanada hängen. Von Regelspur und Schmalspur gemischt wollen wir da noch gar nicht reden. Und diese typischen Logging-Caboose die jeder irgendwie hat, das war doch nicht üblich so. Und außerdem sind die meisten Modell-Waldbahnen völlig heruntergekommen dargestellt, dabei waren die meist in viel besserem Zustand. Doch viele Bahnen wurden erst zum Ende ihrer Existenz fotografisch festgehalten, weswegen wir heute wenig Bilddokumente aus den blühenden Anfängen der Bahnen kennen.
Rückwirkend sind mir aber zwei gravierende Dinge aufgefallen:
- Da stand ein Gerd und schüttelte den Kopf über so viel Stümperei (Nicht böswillig, sondern weil man selber meinte es besser zu können, zu wissen und machen zu müssen).
- Und drumherum hundert andere Besucher, die sich einfach daran erfreuen und über jedes kleine Detail staunen, sei es in meinen Augen noch so falsch.
Es heißt zwar „Wissen schadet nicht“… aber ist es tatsächlich immer so? Man kann ahnen, worauf dieser Erkenntnisgewinn hinausläuft: Ich bin auf der Suche nach dem Waldbahner, der vergangenen Zeiten.
Es ist gar nicht so lange her, da stand ich selber stolz mit meiner umgebauten Playmobil-Lok als „rumänische Waldbahn“ auf der Ausstellerseite. Mit Bratpfanne und Spiegelei im Führerstand und einem Ring Fleischwurst an der Stehkesselrückwand. Mit einem Citroen 2CV als Draisine, Playmobilhäusern und auf Stoff gemaltem Untergrund. Oder geht man ganz zurück, als man den zum Geburtstag geschenkten RhB-Zementsilowagen stolz an die Stainz mit den Playmobil Wagen hängte.
Man muß ja nicht gleich auf kunterbunte Züge und R1 zurückkehren. Aber den Geist der Gartenbahnerei wieder zu finden, die Freude für das eigene innere Kind und den puren Spaß an der Sache… daß wäre mir sehr viel wert.
[H0e] Eine weitere Akku-RC-Shay
Hallo Waldbahn-Freunde,
ja ich weiß, ich wollte in H0e weniger machen… Und zu meiner Verteidigung, ich arbeite tatsächlich dann und wann an neuen Garten- und Großbahn-Projekten :-)
Aber dieses hier war eine schöne „Zwischendruchbastelei“ die mir viel Freude bereitet hat und viele neue Ideen mit sich bringt.
Vor einiger Zeit habe ich mich mal mit der Neu-Motorisierung meiner Sugiyama Shay auseinander gesetzt. Der alte offene Motor wurde durch einen 0816D Glockenanker mit Schwungmasse getauscht. Damit haben sich nicht nur die Fahreigenschaften verbessert.
Dies war der Auftakt für den nächsten Umbau. Denn mit dem Glockenanker-Motor ist der Stromverbrauch geringer und ich konnte mir Gedanken über einen RC-Umbau mit Akku machen. Schalter und Ladebuchse wurden an der Innenseite der Feuerbüchse montiert, die Kabel nach oben geführt und mit Akku und Empfänger (Deltang Rx45-v5) verbunden. Akku und Empfänger fanden noch bequem im Führerhaus platz, so daß der Umbau von außen nur für den Kenner ersichtlich wird.
Das Pfeifen kommt von der PWM-Frequenz bei Langsamfahrt. Das Microphon macht es schlimmer als es ist. Die Höchstgeschwindigkeite paßt ansonsten sehr gut. Damit habe ich nun eine zweite H0e-Shay mit Akku und RC in der Sammlung. Und es wird nicht die letzte bleiben, denn #3 liegt bereits als Bausatz in der Vitrine. Mal schauen wann ich Muse und Zeit für dieses Projekt finde. Bis dahin mache ich ein wenig Kleinholz und baue neue Wagen für die Gartenbahn. Auch dazu wird es demnächst einen Bericht geben.
Grüße, Gerd
[MLC] Upgrade für meine Wagen und ein wenig Fahrbetrieb
Hallo Waldbahnfreunde,
in den letzten Wochen habe ich an einem Upgrade für meine Wagen der Moody Lumber Company gearbeitet. Angefangen hat alles mit ein paar einfachen Rangiertritten, die ich aus 2×10 Flacheisen gebogen habe.
Nach etlichen Überlegungen tragen meine Wagen nun auch das Kürzel der „Moody Lumber Railroad“ als Anschrift. Irgendwie macht es doch etwas her. Evtl. ergänze ich mit der Zeit noch weitere Anschriften wie Länge und Tragfähigkeit. Hierzu wären aber Schablonen in kleinerer Schrift notwendig.
Doch kommen wir zum Haupt-Upgrade. Ich habe die Drehgestelle der Wagen weiter zugerüstet. Zunächst wurden die alten Blech-Lappen welche ich als Achslagerdeckel angeschraubt hatte entfernt. An deren Stelle kamen 3D-gedruckte Endkappen mit einer Deckelnachbildung und sogar der Aufschrift MLC.
Zusätzlich habe ich nun auch auch den unteren „Archbar“ aus Flachmaterial nachgebildet. Dieser verleiht den Drehgestellen eine ganz neue Optik und heben den Charakter eines Drehgestells hervor, als welche die ehemaligen Disconnects unter meinen Wagen eingesetzt werden.
Tja und nach dem ersten Muster-Umbau, mußten auch die restlichen Wagen nachziehen.
Und wie sich das gehört mußten die neu ausgerüsteten Wagen sofort probegefahren werden. Hierzu hatte ich mal wieder die Forney aus dem Schuppen geholt. Damit die kleine auch was zu ziehen hatte wurde mal wieder Schotter gefahren. Dabei zeigte sich deutlich der Leistungsunterschied gegenüber der Shay.
Zum Abschluß wurde noch ein wenig „Güter- und Rangierverkehr“ abgewickelt, dann gings zufrieden zurück nach Hause.
Grüße, Gerd
[CFF] Mannschaftswagen für Waldarbeiter
Hallo Waldbahnfreunde,
das heutige Projekt stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste und das Material in meinem Lager auch. Nun habe ich mich endlich daran gesetzt und aus der Idee ein Modell gebastelt.
Als Vorlage diente mir ein einzelnes Foto eines solchen Wagens, der einst auf der Waldbahn Otiuz im Einsatz stand. Ähnliche Wagen sind bei in Lapusna und Cimpul Cetatii gelaufen, somit paßt der Wagen gut in meine aktuelle CFF-Sammlung.
Zu Beginn habe ich meine bereits bekannten Waldbahn-Trucks nachgebaut. Im Anschluss ging es an den Bau des Rahmens. Dieser wurde aus verschiedenen Messingprofilen aufgebaut, wie schon bei meinen Flachwagen. Die Teile wurden mit der Flamme verlötet.
Die Bodenplatte aus 4mm Sperrholz bildet das Fundament für den Aufbau. Auch die Seitenwände nutzen einen Kern aus 1,5mm Sperrholz, auf dem innen das Fachwerk aufgeleimt wurde.
Die Außenseite wurde dann mit Kaffeerührstäbchen verbrettert. Dabei habe ich abwechselnd 2x2mm Holzleisten eingeklebt um die Optik von Deckleisten über den Bretterfugen zu bekommen.
Fehlt noch ein Dach, welches ich aus Profilleisten und dünnem Sperrholz angefertigt habe. Das Dach wurde mit dünnem Stoff beklebt. Der Wagen hat zudem auch eine Inneneinrichtung bekommen. Diese kam von meinem alten Eusserthal-Personenwagen, der vom Maßstab her doch nicht so gut zu meiner neuen CFF passte. Daher wurde er abgebrochen und verwertet.
Mit der finalen Farbgebung ist der Wagen nun fertig für den Einsatz bei meinen rumänischen Waldbahnen.
Grüße, Gerd